Beteiligungsgesellschaften: Die Spreu vom Weizen trennen

Beteiligungsgesellschaften: Die Spreu vom Weizen trennen

Möchte sich ein Unternehmer aus seinem bisherigen Geschäft zurückziehen und einen Nachfolger finden, so stellt sich immer wieder die Frage nach dem richtigen oder besten Käufer. Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch darum, einen zum Unternehmen und Unternehmer passenden Käufer zu finden. Schließlich werden Käufer und Verkäufer auch nach einer Transaktion in vielen Fällen noch eine Zeitlang im Sinne des Unternehmens zusammenarbeiten. Gerade bei Finanzinvestoren, den Beteiligungsgesellschaften, wird oft eine längerfristige Mitarbeit des Verkäufers erwartet. Zudem ist der Unternehmer nicht selten für viele Mitarbeiter verantwortlich und möchte sein Erbe in guten Händen wissen. Somit stehen Fragen der zukünftigen Weiterführung ebenfalls im Fokus des Verkäufers. Kurz: Es gilt – gerade auch bei Finanzinvestoren – genau hinzusehen und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Übergabekonzept bringt schnell Sicherheit

Gute Beteiligungsgesellschaften erarbeiten gemeinsam mit dem Verkäufer und dem Berater ein Konzept, in dem alle wichtigen Punkte der Übergabe geklärt werden. Profis erkennen Sie daran, dass dies – ein aussagekräftiges detailliertes Exposé vorausgesetzt - direkt am Anfang der Gespräche geschieht. So erkennen beide Seiten schnell, ob sie zusammenpassen. Dafür werden direkt zu Beginn Themen wie Kaufpreis, eine Rückbeteiligung des Verkäufers, Earn out Parameter und für gewöhnlich die Einarbeitungszeit und die Kommunikation in den Markt geklärt.

Beim Wiederverkauf (mit)verdienen

Beteiligungsgesellschaften sehen das Investment als Geschäftsmodell, bei dem am Ende - oder auch schon zwischendurch - eine Rendite erzielt wird. Im Normalfall verdienen die Beteiligungsgesellschaften durch einen Wiederverkauf des Unternehmens nach durchschnittlich fünf bis sieben Jahren. Dafür erfolgt zwischenzeitlich eine Entschuldung des fremdfinanzierten Kaufpreisteiles durch die laufenden cashflows aus dem operativen Unternehmen. Oftmals werden strategische Gruppen in einem Segment aufgebaut, unter deren Dach mehrere Unternehmen gekauft werden, die so genannte buy and build-Strategie. Durch einen Verkauf einer solchen Gruppe zahlt der Markt im „Normalfall“ einen erheblichen Aufpreis aufgrund der Gruppengröße. An diesem Gesamtexit werden die Verkäufer gerne noch einmal beteiligt. Dies hat für den Investor den Charme, dass der Verkäufer noch „greifbar“ bleibt und ein großes Interesse hat, dass das Unternehmen auch nach seinem Verkauf gut weiterläuft. Er sitzt sozusagen noch etwas auf der „Herdplatte“, hat aber die Chance, seinen Verkaufspreis im Nachgang noch deutlich zu erhöhen.

Verkaufsprozesse mit Beteiligungsgesellschaften bringen nicht selten die Verkäufer an den Rand der Belastbarkeit. Die Due Diligence-Prüfungen sind sehr professionell und meistens sehr detailliert und zahlengetrieben. Ein hohes Aufkommen im „Frage- & Antwortspiel“ steht bevor. Nicht selten wird die Prüfung vom Unternehmer als „übertrieben“ wahrgenommen, sie zeigt dem Käufer und ebenso dem Verkäufer aber wichtige Chancen und Risiken auf. Schließlich schafft auch die Aussage „diesen Punkt gibt es bei uns nicht“ für den Erwerber eine rechtswirksame Erkenntnis. Deshalb sollte das gemeinsame Ziel, am Ende einen Erfolg und einen Notartermin mit Vollzug zu erreichen, stringent verfolgt werden. Hier ist es wichtig, gut vorbereitet zu sein und einen Berater an seiner Seite zu haben, der die Prozesse kennt. Unsere con|cess M+A-Partner haben viele Verkäufe an Beteiligungsgesellschaften begleitet und geführt und stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns an.

Zusammengefasst in Kurzform:

Vorteile einer Beteiligungsgesellschaft als Käufer

  • Es sind Profis, die große Erfahrungen beim Kauf und der Weiterentwicklung von Unternehmen haben.
  • Schnelle Entscheidungen und zügiger Ablauf möglich.
  • Unternehmer verdienen häufig beim späteren Wiederverkauf mit.
  • Detaillierte Due Diligence zeigt Käufer wie Verkäufer Chancen und Risiken auf.

Hürden beim Kauf durch eine Beteiligungsgesellschaft

  • Verkäufer soll häufig noch mittelfristig mitarbeiten und eine Rückbeteiligung eingehen.
  • Verkaufsprozess verlangt dem Verkäufer viel und exakte Arbeit ab.
  • Due Diligence des Käufers sehr umfangreich und für den Verkäufer arbeitsaufwändig.
  • Immer noch häufig negatives Image von Beteiligungsgesellschaften im Markt.

 

Ulrich Tippenhauer, con|cess M+A-Partner Berlin