Marktdaten

In Deutschland gibt es rund 3,7 Mio. mittelständische Familienunternehmen. Davon werden nach einer Systematik des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IfM) 770.000 als übernahmewürdig eingestuft, da sie einen Jahresmindestgewinn, der für die Fortführung eines Unternehmens ohne Kapitaleinsatz erforderlich ist, > 61 T€ erwirtschaften und damit einem Existenzgründer eine Vollbeschäftigung sichern können.

Nach Recherchen des IfM steht davon zwischen 2022 und 2026 bei jährlich rd. 38.000 Unternehmen die Nachfolge an. Der seit Jahren zu beobachtende demografiebedingte Aufwärtstrend verstärkt sich damit weiter.

Unterteilt nach Umsatzgrößenklassen (in Mio. €) ergibt sich folgender durchschnittlicher jährlicher Bedarf an Nachfolgelösungen:

Zu beachten ist, dass bei weitem nicht jedes Unternehmen, das zur Übergabe ansteht, innerhalb eines Jahres eine Nachfolgelösung findet, so dass jeweils eine erheblich größere Anzahl an Unternehmen, als die o. g. jährlich neu dazukommende, Nachfolgelösungen sucht. Nach unseren Erfahrungen schätzen wir die durchschnittliche Dauer zwischen einer anstehenden Nachfolgelösung bis zu ihrer Realisierung auf rd. 3 Jahre mit Schwankungsbreiten zwischen 3 Monaten und weit über 5 Jahren.

Legt man die Angaben beider Statistiken und die durchschnittliche Dauer einer Nachfolgelösung übereinander, ergibt sich eine Anzahl von etwa 30.000 übergabefähigen Unternehmen mit Umsätzen zwischen 0,5 Mio. €und 50 Mio. €, die am Markt einen externen Nachfolger suchen.

 

Als wesentliche aktuelle Problemstellungen bei der Nachfolge haben sich erwiesen:

  • 46% der Senior-Unternehmer finden keinen passenden Nachfolger
  • 43% der Senior-Unternehmer sind nicht rechtzeitig auf die Nachfolge vorbereitet
  • 39% der Senior-Unternehmer fordern einen überhöhten Kaufpreis
  • 36% der Senior-Unternehmer können emotional nicht „loslassen“.
  • 30% der Übernehmer unterschätzen die Anforderungen
  • 41% der Übernehmer haben Finanzierungsschwierigkeiten
  • 22% der Übernehmer haben eine unzureichende Qualifikation

Quelle: DIHK- Report zur Unternehmensnachfolge 2022, Statistik erhoben aus rund 18.000 IHK-Nachfolgeberatungen jährlich

 

Viele Unternehmer verpassen einen günstigen Zeitpunkt für die Nachfolge:

  • In wirtschaftlich guten Zeiten führen sie das Unternehmen gern noch ein paar Jahre weiter, wollen Ihre Altersvorsorge durch Gewinne aufstocken.
    → Hier hat das Unternehmen aber seinen höchsten Wert und erzielt den höchsten Preis.
  • In den dann oft folgenden wirtschaftlich schlechteren Zeiten, denkt man an den Verkauf.
    → aber dann ist der Wert meist deutlich gesunken, außerdem wächst der Zeitdruck beim nun älter gewordenen Unternehmer.
  • Bei dieser "Verlängerung" des Unternehmertums gehen oft unternehmerische Dynamik und der Ansporn zu Innovation und Investition zurück, dadurch verschlechtert sich die Position des Unternehmens.

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