Fit für die Nachfolge? Der Unternehmens-Selfcheck: Bankbeziehungen

Optimalfall: Das Unternehmen ist schuldenfrei und arbeitet nur auf Guthabenbasis. Die kaufmännische Leitung pflegt die Bankbeziehungen und ist verantwortlich dafür, dass die Bank / die Banken zeitnah über die Geschäftsentwicklung informiert wird bzw. werden.

Ungünstigster Fall: Nur der Inhaber hat die zahlreichen Bankkredite und Kreditlinien verhandelt. Auch Freundschaftsdienste spielen bei den Bankkonditionen eine Rolle. Im Unternehmen ist weder bekannt, welche Informationen die Bank(en) erhält bzw. erhalten, noch, welche Sicherheiten gegeben wurden. Alle beleihbaren Sicherheiten des Unternehmens sind der / den Bank(en) gegeben worden (Grundschulden, Sicherungsübereignungen oder Forderungsrezessionen). Der Inhaber haftet auch persönlich und mit privaten Immobilien für die Unternehmensschulden.

Was tun? Inhaberabhängigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch die Liste der größten Risiken für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf, weitere Beispiele folgen in den kommenden Ausgaben. Auch in diesem Falle gilt: Kein Käufer wird ein zu stark inhaberzentriertes Unternehmen kaufen und wenn doch zu einem geringen Preis, schließlich stecken für ihn große Risiken in der engen Verknüpfung des Unternehmens mit dem Inhaber. Beispielsweise ist schwer vorauszusagen wie die Bank(en) in diesem Beispiel reagieren, wenn der allein verantwortliche (und allein informierte) Fixpunkt des Geschäftes mit dem Unternehmen nicht mehr im Dienst ist. Der einzige Lösungsweg aus der Misere beginnt mit einer frühzeitigen Demokratisierung des Unternehmens, mit dem schrittweisen Lösen zu enger Verbindungen des Inhabers zugunsten mehrerer Führungskräfte im Unternehmen insbesondere einer kaufmännischen Leitung.