Fit für die Nachfolge? Der Unternehmens-Selfcheck: Inhaberabhängigkeit Abläufe und Mitarbeit
Optimalfall: Ein Produktionsleiter steuert zusammen mit der zweiten / dritten Führungsebene (Meister) den Arbeitsablauf und Mitarbeitereinsatz. Basis sind die kunden- bzw. auftragsbedingten Vorgaben aus dem Vertrieb. Dazu dienen regelmäßige (wöchentliche?) Besprechungen mit den für die Auftragsbearbeitung Zuständigen. In die produktive Mitarbeit ist der Inhaber nicht eingebunden. Für krankheits- und urlaubsbedingte Ausfälle gibt es bewährte Vertretungsregeln mit anderen Beschäftigten.
Ungünstigster Fall: Der Inhaber gibt operativ die einzelnen Arbeitsaufgaben vor – und das meistens unregelmäßig. Die Reihenfolge der Auftragsbearbeitung gibt er vor, nach welchen Kriterien er diese festlegt, ist nicht bekannt. Der Inhaber ist fest in die produktive Mitarbeit eingebunden und leistet dabei Außerordentliches. Fällt er aus, läuft der Betrieb nur auf Sparflamme.
Was tun? Wie bei allen Aspekten rund um die Inhaberabhängigkeit gilt auch hier: Je mehr der Inhaber eines Unternehmens in Arbeitsplanung und tägliches Geschäft eingebunden ist, umso schwieriger ist es, dieses zu verkaufen. Kaum ein Käufer wird einen „übermächtigen“ Vorgänger ersetzen können und wollen. Die Frage, ob das Unternehmen ohne den vorherigen Inhaber gewinn- und überhaupt lebensfähig ist, ist eine reine Blackbox. Umso wichtiger ist es, das Unternehmen frühzeitig, am besten Jahre vor dem geplanten Verkauf, möglichst inhaberunabhängig aufzustellen, die Selbständigkeit der Mitarbeiter zu fördern, Entscheidungskriterien deutlich zu machen, eine zweite, ggf. auch eine dritte Führungsebene nicht nur formal einzuziehen, sondern auch zu ermächtigen, ihren Führungsaufgaben nachzukommen.