Unternehmensnachfolge in Zeiten der Corona-Krise. Drängende Fragen und Antworten aus Mandanten-Gesprächen

Mandanten-Frage 2: „Macht es Sinn, jetzt in der Corona-Krise sein Unternehmen zu verkaufen?“

Ich rate meinen Mandanten derzeit, zwei Situationen zu unterscheiden und eine entscheidende Grundregel zu beachten: 

Situation 1 – Verkaufsdruck, wirtschaftliche Schieflage

Wenn es besondere Umstände auf Verkäuferseite gibt, z.B. eine Erkrankung oder eine wirtschaftliche Schieflage, dann ist auch jetzt ein Verkaufserfolg oder eine gute Nachfolgelösung möglich und in manchen Fällen die einzige Option für den Unternehmer. Es ist weiterhin viel Geld im Markt und gerade professionelle Käufer bekräftigen derzeit ihre grundsätzliche Offenheit für Zukäufe. Siehe auch Antwort zu Frage 1 dieser Reihe.

Achtung: Gerade diese Ausgangslage braucht das klare Signal an mögliche Käufer, dass der Verkaufsprozess professionell begleitet wird und nur zu fairen Konditionen durchgeführt werden kann.

Situation 2 – Zeit und Geduld

Besteht kein besonderer Zeitdruck auf Verkäuferseite, raten wir unseren Mandanten, Ihr Unternehmen jetzt nur sehr wohlüberlegt konkret zum Verkauf anzubieten. Der Markt ist weiter unruhig und viele Entscheider auf Käuferseite - gerade andere Unternehmen als strategische Käufer - sind mit anderen, dringenderen Dingen sehr beschäftigt. Auch sind die Entwicklungen der nächsten Wochen derzeit kaum abzusehen. Eine realistische Unternehmens- und Ergebnisplanung dürfte ebenso schwer zu erstellen, wie von Käuferseite auf Plausibilität zu prüfen sein. Wer also die Zeit und die innere Ruhe hat zu warten, sollte mit dem konkreten Verkaufsstart noch einige oder wenige Wochen warten.

Achtung: Dieser Rat bezieht sich ausdrücklich nur auf den Vermarktungsstart also den Beginn der Ansprache von möglichen Kaufinteressenten. Für die Vorbereitungsphase gilt folgende „Grundregel“:

"Grundregel" – je früher desto besser

Für die sorgfältige Vorbereitung des Verkaufsprozesse setzen wir in der Regel einen Zeitbedarf von zwei bis drei Monaten an. In dieser Phase analysieren wir das Unternehmen aus dem Blickwinkel eines späteren Käufers, erarbeiten mit dem Verkäufer die Positionierung als Verkaufsobjekt, entwickeln den Kaufpreisansatz und erstellen professionelle Verkaufsunterlagen. In Einzelfällen kann diese Vorbereitungszeit natürlich mit hohem Kapazitätseinsatz auch deutlich verkürzt werden. Oft ist aber schon das Zusammenstellen der notwendigen Unterlagen für den Verkäufer nicht schneller möglich. Mit dieser Vorbereitung einer Nachfolgelösung und eines Unternehmenskaufs kann ein Unternehmer also im Grunde nicht früh genug beginnen. Auch nicht während der Corona-Krise. Jetzt ist durchaus ein richtiger Zeitpunkt dafür.

Zum Thema Verkaufsunterlagen und Vorbereitung finden Sie in unserem Blog M&A-News und an anderer Stelle auf unserer Homepage mehrere Hinweise und Erläuterungen, ebenso z.B. in einem Beitrag unseres Marburger con|cess M+A-Partners Timo Lang auf LinkedIn.

Das Allerwichtigste: Passen Sie gut auf sich, Ihre Mitarbeiter und Geschäftspartner in diesen fordernden Zeiten auf.

 

Unsere con|cess M+A-Partner sind auch in diesen Zeiten für Sie da, der Situation angemessen vor allem telefonisch, per E-Mail oder über Videokonferenzen für Sie da.

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Alexander Reichel, con|cess M+A-Partner München